Die Hauptorgel
Die Hauptorgel der Auferstehung-Christi-Kirche wurde 1971/72 von der Orgelbaufirma Reiser aus Biberach/Riß in solider und für Pfeifenorgeln traditioneller Bauweise gefertigt. Das heißt, die verwendeten Materialien sind größtenteils aus Holz, Leder, Filz und Zinnlegierungen.
Die Elektrik spielt in dem Instrument eine untergeordnete Rolle, sie findet nur bei den Registerschaltern, den Schleifenzugmotoren und den freien Kombinationsschaltern Verwendung.
Als Besonderheit wurde das zweite Manual auf einer Windlade in Hauptwerk (HW) und Schwellwerk (SW) aufgeteilt. Das Schwellwerk steht rückseitig; davor, zum Prospekt gerichtet, das Hauptwerk.
Restaurierung der Orgel
Die Orgel wurde in der Zeit vom August 2007 bis Februar 2008 grundlegend restauriert. Neben einer gründlichen Ausreinigung des sehr stark verschmutzten Instruments und der Pfeifen wurde auch die über 30 Jahre alte Spieltechnik teilweise erneuert. Klanglich war die Orgel in einem desolaten Zustand. Jedes der 25 Register hatte einen fasrigen, fast gleichen Klangcharakter.
Probleme machte auch die Klangabstrahlung des Schwellwerks, denn fast 80 Prozent der benötigten Fläche im geöffneten Zustand sind durch das Cornett und die 8`-Pfeifen verbaut. Die Orgelbaufirma Lenter aus Sachsenheim bei Ludwigsburg hat sich intensiv mit dieser Problematik auseinandergesetzt. Ein neuer Dachschweller bewirkt jetzt eine viel größere Ansprachefläche, die einzelnen Schwellwerksregister werden nun im Kirchenraum gehört.
Der Einbau eines zusätzlichen Windmagazins löste ein weiteres Klangproblem. Da die Windversorgung 1971 nur sehr dürftig angelegt war, zeigte das Instrument bei vollem Spiel deutliche Abschwächungen.
Der Klang der Orgel insgesamt stellte die Orgelbauer vor eine weitere Herausforderung. Kaum eine der Einzelstimmen wies einen Vokalanteil mit charakterlichen Merkmalen auf, wodurch sich die Orgel nur in der Lautstärke für den Spieler und die Zuhörer fast unangenehm steigerte, nicht aber im musikalischen Sinne und klanglichen ansprechenden Mischungen.
Hier hat Orgelbaumeister Gerhard Lenter eine Meisterleistung vollbracht. Die Zungenstimmen klingen nicht mehr dünn und quäkend, sondern füllig und warm. Das scharfe und wenig grundtönig geprägte Klangbild wurde verändert. Fast jedes Register kann nun solistisch gespielt werden, und im Zusammenspiel ergibt sich ein gut füllendes Klangbild. Neu ist das Register Gambe 8′ im Hauptwerk, welches die kaum hörbare und nur als Klangfüller genutzte Gemshornquint 2 2/3 ersetzt. Es ist nun spannend für den Organisten, die neuen Klangmöglichkeiten der Orgel zu entdecken und zu spielen, zur Freude der Kirchenbesucher und zum Lobe Gottes.
Die Chororgel
Die Chororgel wurde im Jahre 1990 von der Orgelbaufirma Tzschöckel aus Althütte erbaut. Das Instrument ist als fahrbare Truhenorgel konzipiert. Dies hat den Vorteil, dass es an jeder Stelle der Kirche zum Einsatz kommen kann und wird vor allem bei Chor – und Orchesteraufführungen sowie bei Familiengottesdiensten genutzt.
Disposition
Die Disposition lautet:
- Gedeckt 8′
- Rohrflöte 4′
- Prinzipal 2′
- Quinte 1 1/3′
- (außer Prinzipal 2‘ geteilte Schleifen)