Diakon Michael Wollek nach 16 Jahren verabschiedet
Von Berthold Hildebrand
Die katholischen Kirchengemeinden Auferstehung Christi und Heilig-Kreuz Rottweil feierten zusammen mit St. Maria Hausen und Peter und Paul Neukirch sowie den italienischen, kroatischen und polnischen muttersprachlichen Gemeinden einen gemeinsamen Gottesdienst auf der Wiese hinter der Auferstehung-Christi Kirche. Bei strahlendem Sonnenschein waren viele Gläubige gekommen. Ein Gottesdienstteam hatte die Messfeier vorbereitet, die Pfarrer Timo Weber geleitet hat. Zu Beginn spielte die SE4 Band unter Patrick Mink das Lied „Siyahamba“ aus Südafrika. Der Text ist eine Botschaft an die Gemeinschaft, den Frieden und an die Freude zwischen den Menschen.
Die Predigt war ein Dialog zwischen Diakon Michael Wollek, Pastoralpraktikantin Thalia Fehrenbacher und auch mit verschiedenen Kindern. Im Gespräch erzählten die Kinder, dass schöne Augenblicke, Freude am Instrumentenspiel, gute Freundschaften oder Erinnerungen an Feste in der Familie uns Gott nahebringen, uns Gott erfahren lassen könnten. Wollek ist seit 16 Jahren Diakon, 61 Jahre alt. Sie, Fehrenbacher, ist 21 Jahre alt und studiert angewandte Theologie, hat ihr Berufsleben noch vor sich. Sie diskutierten über den Zustand der Kirche. Der Mailänder Kardinal Martini sagte, „die Kirche in den Wohlstandsländern ist müde geworden. Unsere Kirchen sind groß und leer, doch die Organisation wuchert.“ Und jetzt fliehen die Menschen aus den Kirchen und wir seien ratlos. Wollek sagte, „was ich bei Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen erlebe, motiviert mich.“ Fehrenbacher sagte, sie sei schon angesprochen worden, ob sie mit der Kirche untergehen wolle. Aber dann sehe sie, was sie alles Gutes tun könne. Fazit: Es gebe drei Heilmittel gegen kirchliche Müdigkeit. Erstens: Bereitschaft, neu zu denken und umzukehren. Zweitens: Das Wort Gottes hören. Es suche Herzen, die zuhören. Drittens: Die Sakramente als Hilfe für die Menschen in den Krisen und Wendepunkten des Lebens zu den Menschen bringen.
Die Fürbitten haben die sieben Gemeinden vorbereitet. So beteten die Christen von Auferstehung für die Menschen in Rottweil, Heilig Kreuz für den Umweltschutz, die Polen für die Welt, die Kroaten für die Kirche, die Italiener für den Frieden, die Neukircher für die Kranken und Hausen für die Verstorbenen. Das „Vater unser“ beteten alle in ihrer Landessprache. Das Sprachenwirrwarr verstanden aber alle.
Nach dem Schlussgebet verabschiedete Pfarrer Weber Michael Wollek in die Seesorgeeinheit Reutlingen Mitte, wo er als ständiger Diakon eine neue Aufgabe übernimmt. Er dankte ihm und seiner Frau Gianna für die langjährige gute Mitarbeit in der Seelsorgeeinheit. Auch Thalia Fehrenbacher verlässt nach ihrem Praktikum Rottweil, um ihr Studium Angewandte Theologie und Religionspädagogik in Verbindung mit Sozialer Arbeit in Freiburg fortzusetzen. Sigrun Mei dankte ihr für ihre Hilfe und wünschte ihr alles Gute für die Zukunft und Gottes Segen.
Im Anschluss blieben alle noch zu einem gemütlichen Beisammensein bei Essen und Trinken beieinander und genossen den sonnigen warmen Tag in Gemeinschaft, ganz nach dem Motto “Leben verbinden – Liebe verbindet.“
Fotos: Berthold Hildebrand