Impulse und Mitteilungen
Hier finden Sie „Orientierung“: Impulse und Mitteilungen der Kirchengemeinden Rottweils über aktuelle Themen, Anstöße für den Alltag und Hinweise zu bevorstehenden Festen. Alle Artikel erscheinen alle zwei Wochen in der Samstagsausgabe des Schwarzwälder Boten.
Orientierung 14 vom 13. Juli 2024
Die Mitte frei lassen
Warum es im Leben Vertrauen braucht
- Von Michael Becker
Erinnern Sie sich noch an das Wort des Lebens, über das ich vor vier Wochen an dieser Stelle geschrieben habe: „Mit dem Reich Gottes ist es so, wie wenn ein Mann Samen auf seinen Acker sät; dann schläft er und steht wieder auf, es wird Nacht und wird Tag, der Samen keimt und wächst.“
Wo der Samen keimt, darüber gibt es keine Kontrolle
Haben Sie Situationen erlebt, in denen Ihnen dieses Wort zum Leben erwacht ist oder ist es Ihnen aus dem Sinn gefallen, weil Sie nicht so recht etwas damit anfangen konnten?
Für mich ist eine solche Lebenssituation immer wieder das Staunen darüber, welche Schulstunden bei den Schülern Anklang finden und welche nicht.
Es sind oft diejenigen, mit denen ich gar nicht zufrieden war, während meine Favoriten gar keinen Response erfahren. Da spüre ich den Sämann, der den Samen zerstreut und keine Kontrolle darüber hat, wo er aufgeht und wo nicht. „Die Mitte frei lassen“, hat das mal jemand genannt.
Vertrautheit mit dem Herrn, Vertrauen auf seine Stimme
Frei lassen für das Wirken des Geistes. Die Fokolarbewegung, bei der ich diese Idee des Lebenswortes abgeschaut habe, schlägt im Juli dieses vor: „Der Herr ist mein Hirt, mir wird nichts fehlen.“ Psalm 23,1.
Unter https://fokolar-bewegung.de/wort-des-lebens/ wort-des-lebens-fuer-juli-2024 finden Sie einen gelungenen Kommentar dazu. Stichwort Vertrautheit mit dem Herrn, Vertrauen auf seine Stimme. Und wenn Sie möchten: unter orientierung-rw@posteo.de können wir gerne in einen Austausch treten.
Eine ganz besondere Frau
Maria aus Magdala – Jüngerin und Apostelin oder doch Sünderin?
- Von Gabriele Leibrecht
Ein Pilgerweg mit Startpunkt in Vezelay gab mir Anlass für spannende Recherchen über Maria Magdalena, die Patronin der dortigen Basilika. Erstaunlich, welche Vorstellungen von ihr sich etabliert und welche eher in Vergessenheit geraten sind. War sie nicht eine treue und bedeutende Jüngerin Jesu oder doch eher eine Sünderin?
Bedauerlicherweise hat die kirchliche Tradition Maria aus Magdala zunehmend mit der Sünderin gleichgesetzt, die Jesus die Füße wusch; ja man hielt sie sogar für die ertappte Ehebrecherin.
Überrascht war ich, dass man vergeblich nach biblischen Belegstellen für diese Verknüpfungen sucht. Bei allen Schriftstellen bleibt besagte Sünderin wie auch die Ehebrecherin namenlos. Vielmehr zeichnen die Evangelien ein ganz anderes Bild dieser Frau aus Magdala: Das einer bedeutenden Frau und treuesten Anhängerin in der Gefolgschaft Jesu.
Immer wieder wird sie an erster Stelle der Frauen erwähnt, die Jesus nachfolgen. Bei der Kreuzigung wie auch der Grablegung bleibt sie mutig in Jesu Nähe, flieht nicht wie die anderen Jünger. Was ihre bedeutende Stellung jedoch ausmacht, ist ihr Status als erste Osterzeugin. Der Auferstandene gibt ihr den Auftrag, den verängstigten Jüngern die Osterbotschaft zu überbringen.
Zu Recht erhält sie, als Erstverkünderin der zentralen christlichen Botschaft, bereits durch die Kirchenväter den Titel „Apostelin der Apostel“. Wurde ihr dieser Rang in den patriarchalen Strukturen zum Verhängnis? Zur Sünderin, Ehebrecherin, Prostituierten diffamiert, verliert sie nach und nach ihre Vorrangstellung.
Ein erster Schritt zu ihrer Rehabilitierung geschah 2016 durch Papst Franziskus, der ihren Gedenktag am 22. Juli zum Festtag erhoben hat. Dadurch wird sie liturgisch den Aposteln gleichgestellt. Bleibt zu wünschen, dass das Apostelamt Maria Magdalenas die Kirche zu weiteren Schritten bezüglich der Rolle der Frau ermutigt.
Gemeindefest am Münster
Die Gemeinde Heilig-Kreuz feiert am Sonntag, 14. Juli, ihr jährliches Gemeindefest auf dem Münsterplatz. Der Tag beginnt um 9.30 Uhr mit einem Familiengottesdienst. Es singt der Münsterchor zusammen mit der Kleinen Kantorei. Danach beginnt das Gemeindefest. Rund um die Uhr wird ein interessantes Programm angeboten. Ab 11.30 Uhr spielt der Musikverein Rottweil-Hausen zur Unterhaltung auf. Zum Mittagessen werden verschiedene Gerichte angeboten. Um 14 Uhr hat der Kindergarten auf der Brücke seinen Auftritt. Am Nachmittag gibt es auch Kaffee und Kuchen sowie leckere Waffeln. Die Katholische öffentliche Bücherei und die Münsterbauhütte informieren an ihren Ständen über ihre Arbeit, und die Aktion-Eine-Welt verkauft allerlei Nützliches an ihrem Verkaufsstand. In der Taufkapelle präsentieren sich einige unserer Gruppierungen auf Plakaten, die Wege in ein aktives Dabeisein in der Gemeinde anbieten. So können auf dem Gemeindefest bereits erste Kontakte mit Vertretern dieser Gruppierungen geknüpft werden. Ferner wird um Kuchenspenden gebeten. Diese können vor dem Gottesdienst und während des Tages am Kühlwagen abgegeben werden. hil
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