Impulse und Mitteilungen
Hier finden Sie „Orientierung“: Impulse und Mitteilungen der Kirchengemeinden Rottweils über aktuelle Themen, Anstöße für den Alltag und Hinweise zu bevorstehenden Festen. Alle Artikel erscheinen alle zwei Wochen in der Samstagsausgabe des Schwarzwälder Boten.
Orientierung 24 vom 30. November 2024
Impulse für den Alltag
Advent meint zur Mitte finden
…und bietet eine Gelegenheit, den Fokus zu verschieben
- Von Michael Becker
Martin Luther wird der Satz zugeschrieben: „Ich habe so viel zu tun, jetzt muss ich erst einmal beten.“ Er spielt damit, dass die meisten Menschen es eher andersherum machen.
In unserer extravertierten Welt, in der zählt, was sichtbar effizient ist und in Zahlen messbar, bleibt für solch zweckfreie Dinge wie Gebet wenig Zeit. Und dennoch sehnen sich Menschen nach einer Mitte ihres Tuns, genervt von sinnfreiem Aktivismus und ergebnislosen Besprechungen, ganz zu schweigen von Sorgen, welche niemals Wirklichkeit werden. Da ist der morgen beginnende Advent doch eine willkommene Gelegenheit, die Gewichte ein wenig zu verschieben.
Adventus bedeutet Ankunft und meint die Ankunft Gottes bei mir und in mir. Advent ist die Zeit, für diese Ankunft Raum zu bereiten. Konkret: Wie wäre es, statt der Türchen an einem Adventskalender sich jeden Tag Zeit für Stille zu nehmen? Am 1.12. eine Minute, am 2. 2 Minuten bis zum 24. 24 Minuten in der Stille.
Dem Atem lauschen
Ich verspreche Ihnen, Sie werden es nicht mehr missen wollen. Richten Sie sich eine Ecke ein, die genau dafür reserviert ist, mit einer Klangschale, einer Kerze und einem Bild oder Kreuz. Jede Gebetszeit beginnt und endet mit der Klangschale. Dann lauscht man dem Atem, mehr nicht.
Irgendwann können Sie damit beginnen, etwa einen Bibelvers zu meditieren, die App der action 365 eignet sich dafür ganz hervorragend. Und abschließen mit dem Vater unser. Mit dieser Zentrierung nach innen geben Sie allen Außenaktivitäten eine Mitte.
Wann ist genug genug?
Es wird Zeit, sich mehr auf die Menschen zu konzentrieren, als auf Ding
- Von Beate Scholz, Betriebsseelsorgerin
„Menschen wurden erschaffen, um geliebt zu werden. Dinge wurden geschaffen, um benutzt zu werden. Der Grund, warum sich die Welt im Chaos befindet ist, weil Dinge geliebt und Menschen benutzt werden.“ Diese Worte stammen von keinem geringerem als dem Dalai Lama. Dank „Buy now, pay later“ steigt die Zahl der jungen Menschen, die sich überschulden.
Erinnern Sie sich noch an die Werbung der Sparkasse aus den 90er Jahren? Mein Haus, mein Auto, mein Boot…?
Man hatte das Gefühl, dass man ohne diese Statussymbole ein Mensch „zweiter Klasse“ war. Heute ist es noch einfacher, ein Leben auf Pump zu führen. Dank Internet ist die Versuchung groß, alles was man möchte in Raten abzuzahlen.
Der Azubi im 1. Lehrjahr braucht ein großes Auto als Statussymbol, das neueste Handy und die hippen Klamotten. Und zwei Nebenjobs, um die Raten für diese Statussymbole abstottern zu können.
Immer mehr Firmen melden Kurzarbeit an, und in manchen Bereichen werden schon Stellen abgebaut. Sonderzahlungen fallen weg, der Lohn wird gekürzt. Viele kommen nun in Bedrängnis und wissen nicht, wie sie die finanziellen Belastungen die sie sich durch ihren Konsumrausch aufgebaut haben abstottern sollen. Und nun steht auch noch Weihnachten vor der Tür.
Das Fest der Geburt Christi. Das leider immer mehr zum Fest der Geschenke wird. Nach dem Motto: Wer bekommt/verschenkt das ultimativ beste Geschenk? Es wird Zeit sich mehr auf die Menschen zu konzentrieren, die uns begleiten und nicht auf die Dinge, um den Menschen zu imponieren.
Ich wünsche Ihnen eine entspannte Adventszeit mit viel Zeit für liebe Menschen.
Die Autorin Beate Scholz ist Betriebsseelsorgerin und kümmert sich in Gesprächen, Aktionen und Arbeitseinsätzen um die Belange von Arbeitnehmern.
Rund 24 Mio. Christbäume werden wieder verkauft
Foto: Scholz
Adventsfenster – on tour
Eine ganz besondere Idee hat das Kindergottesdienstteam der Kirchengemeinde Auferstehung Christi ins Leben gerufen. Gewohnt sind besonders gestaltete Gottesdienste im Rahmen der Gemeinde, gewohnt sind auch die Kleinkindergottesdienste zeitgleich zu dem der Großen im Gemeindezentrum. Neu ist die Idee, mit Impulsen zu den Menschen zu gehen und bei ihnen zu feiern. Diesen Weg geht das „Adventsfenster“. An den vier Adventssonntagen treffen sich Interessierte jeweils um 18.00 Uhr vor dem geschmückten Fenster eines Hauses in der Gemeinde. Ein adventlicher Impuls, gemeinsames Singen, Punsch und Lebkuchen sind die „Zutaten“. Auf der Homepage www.https//se-rottweil-hausen-neukirch.de finden sich die einzelnen Stationen. Start ist Sonntagabend bei Familie Barth in der Solothurner Straße 8, dann folgt am Sonntag drauf Familie Mink in der Brugger Straße 14, Familie Daute in der Luzerner Straße 1 ist Gastgeberin am 15.12. Den Abschluss übernimmt Familie Matzioschek in der Gartenanlage Charlottenwäldle am 22.12.
- Kontakt: orientierung-rw@posteo.de
Michael Becker
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