Geißelchristus fehlt in der Armsünderkapelle
Von Berthold Hildebrand
Die Armsünderkapelle an der Königstraße gegenüber dem Hofgerichtsstuhl ist seit einer Schenkung im Jahre 1985 im Besitz der Stadt. Den Original-Geißelchristus konnte das Stadtmuseum erwerben. In der Kapelle steht eine Kopie, die Robert Haunstetter fertigte. Es kommt auch heute noch vor, dass Menschen mit ihren großen und kleinen Sorgen hierherkommen und Geldmünzen durch das Gitter in die Kapelle werfen. Die Stadt Rottweil führt an der Armsünderkapelle derzeit Wartungsarbeiten durch. Die Reinigung der Kapelle ist schon erledigt. Der städtische Restaurator Stefan Widmer kümmert sich dieser Tage um die Putzflächen und die Sandsteingewände. Der Geißelchristus ist derzeit in der Werkstatt der Restauratorin Martina van Spankeren-Gandhi und wird dort restauriert. Es gibt durch jahreszeitliche Schwankungen der Luftfeuchtigkeit bedingt zahlreiche Abplatzungen in Grundierung und Malschicht. Die Abgase an der Königsstraße haben ihm auch zugesetzt. Die Skulptur war außerdem sehr dreckig und musste als erstes gereinigt werden. Lose Stellen werden gefestigt und die Fehlstellen gekittet und retuschiert, also farblich angepasst. Der Geißelchristus soll nach Möglichkeit an Allerheiligen wieder an seinem angestammten Platz stehen.
Geißelchristus ist in schlechtem Zustand
Foto: van Spankeren-Gandhi