An die 50 Gläubige kamen zum Heimkehrer-Kreuzweg
Von Berthold Hildebrand
Kreuzwege haben eine lange Tradition. Schon im 14. Jahrhundert hielten die Franziskaner für Pilger in Jerusalem Prozessionen auf dem Leidensweg Christi ab. Die 14 Stationen gehen bis auf die Zeit um 1600 zurück. Papst Clemens XII. erkannte im Jahr 1731 die Andachtsform des Kreuzwegs als kanonisch an. Leonhard von Porto Maurizio baute mit päpstlicher Erlaubnis Kapellen mit den vierzehn Kreuzwegstationen in die Arena des Kolosseums ein, was die bis heute begangene Tradition des Kreuzwegs an diesem Ort begründete.
Die Kriegsheimkehrer in Rottweil wünschten sich einen Kreuzweg. Der Heimkehrer-Kreuzweg wurde nach längerem Planen 1957 eingeweiht. Architekt Sigisbert Weiß schuf die Entwürfe für die 14 Kreuzwegstationen. Man wählte Kunststein, in den die Bilder vertieft eingelassen und im Rötelton ausgemalt wurden. Oben wurde an jedem Stein ein kleines Holzkreuz eingelassen.
Am Karfreitag gingen an die 50 Gläubige diesen Kreuzweg und beteten an den einzelnen Stationen. Aktuell für die Menschen in der Ukraine, aber auch für alle, die verfolgt, misshandelt und eingesperrt werden. Sie beteten für die Menschen, die von Not, Elend und Unrecht zu Boden gedrückt werden und auch für die Menschen am Rande der Gesellschaft, etwa Arme, Obdachlose, einsame alte Menschen. Sie baten um Mut und Phantasie, um für den Frieden zwischen den Menschen und Völkern zu arbeiten.
Gläubige beten den Kreuzweg
Foto: Berthold Hildebrand