Buchtipp: Andreas Knapp, Vom Segen der Zerbrechlichkeit.
„Christ wird man durch die Taufe, Christ bleibt man durch die Kommunion“, also die Teilnahme an der Feier der Eucharistie, pflegte meine Mutter immer zu sagen. Dass die sonntägliche Teilnahme an der Eucharistiefeier nicht nur ein Absitzen von etwas ist, das man eigentlich nicht mehr versteht, eröffnet Andreas Knapp in seinem Buch „Vom Segen der Zerbrechlichkeit.“ Er versteht es meisterhaft, Elemente der Eucharistie wie das Gedenken, das Danken, die Gemeinschaft oder auch die Hingabe mit unserem Leben zu verbinden. Nach und nach wird dem Leser deutlich, wie sehr die sonntägliche Eucharistiefeier mit unserem Leben in all seinen Aspekten verbunden ist.
Es ist nicht so, dass ich immer Lust hätte, am Sonntag in die Eucharistiefeier der Gemeinde zu gehen, es ist aber so, dass mir an Sonntagen ohne sie etwas fehlt. Poetisch ausgedrückt: Ein Sonntag ohne Eucharistie ist wie eine Liebe ohne Küsse. Durch das Lesen dieses Buches verstehe ich auch, warum.
Andreas Knapp war Freiburger Diözesanpriester, bis er sich entschied, den „Kleinen Brüdern vom Evangelium“ beizutreten. Heute lebt er in einem Plattenbau in Leipzig, einem sogenannten sozialen Brennpunkt. Nach einer Zeit als Fabrikarbeiter wirkt er derzeit als Gefängnisseelsorger. Den Rottweilern ist er bekannt durch seinen Vortrag seinerzeit über verfolgte Christen.
Andreas Knapp, Vom Segen der Zerbrechlichkeit. Grundworte der Eucharistie, Echter-Verlag 2021, € 14,90
Foto und Text: Michael Becker