Ein Altar für den Heiligen Josef in Auferstehung-Christi
Von Berthold Hildebrand
Religiöses Brauchtum: Nach Sizilianischer Tradition hat die Familie Arusio im Gemeindezentrum Auferstehung-Christi anlässlich einer Gebetserhörung einen Votivaltar für den Heiligen Josef aufgestellt und zum Mahl eingeladen.
Der Heilige Josef wird erstmals um das Jahr 850 als Heiliger in einem Buch der Benediktinerabtei Reichenau genannt. In verschiedenen Gebieten Siziliens ist es immer noch Tradition, den Heiligen Josef (San Giuseppe) zu feiern und zu verehren. Der Legende nach gab es in Sizilien eine große Dürre. Die Sizilianer beteten zu ihrem Schutzpatron um Regen und versprachen ihm, falls ihre Gebete erhört würden, ein großes Fest zu seinen Ehren auszurichten. Seit dem 12. Jahrhundert ist es sizilianischer Brauch, dass gläubige Katholiken in einer Krise San Giuseppe um Hilfe anrufen. Sie versprechen dabei, ihm einen Altar zu bauen wenn sie erhört werden.
Familie Arusio kommt aus Alcamo, westlich von Palermo gelegen. Sie hatten vor einigen Jahren ein Versprechen gemacht, das Frau Vita Arusio dieses Jahr einlösen wollte. Sie haben deshalb im Gemeindezentrum Auferstehung Christi einen Votivaltar zu Ehren von San Giuseppe aufgestellt. Dieser hat drei Ebenen. Ganz oben sind drei große Brote wie sie nur Sizilianer-Frauen backen können. Sie symbolisieren Josef, das Kind und Maria. Der Altar hat drei Ebenen, um die Dreifaltigkeit darzustellen. Auf dem Altartisch werden Blumen, Zitronen, Wein, Mandeln, Bohnen, Speck und allerlei Gemüse, speziell für diesen Tag zubereitete Kuchen und Kekse aufgestellt. Der Altar wurde in einer Feier, an der zahlreiche Mitglieder der italienischen Gemeinde, die aus Sizilien stammen, teilgenommen haben, von Pfarrer Stan William Ede gesegnet. Am Fuße des Altares steht ein Tisch, der für drei Personen gedeckt wurde. Traditionell werden drei bedürftige Bürger zum Mittagessen eigeladen, stellvertretend für die Heilige Familie. In Fortführung dieses Brauches haben die Arusios zum Suppensonntag in Auferstehung Christi Pasta e Fagioli (Nudeln mit Bohnen) gekocht. Der Erlös von 500 € kommt der Suppenküche in Rottweil zugute.
Fotos in der Galerie: Berthold Hildebrand