Aufführungen im Villinger und Rottweiler Münster

Nach schönen Aufführungen mit begeistertem Publikum in Überlingen und Stuttgart beim Katholikentag finden nun weitere Aufführungen statt:

am Sonntag, 26. Juni um 20 Uhr in VS-Villingen im Münster U.L.F., und dann am Mittwoch, 29. Juni, und Sonntag, 3. Juli 2022, jeweils um 20 Uhr im Heilig-Kreuz-Münster Rottweil, immer bei freiem Eintritt und der Bitte um Spenden.

Zum Jubiläumsjahr 2022 „900 Jahre Heilig-Kreuz Rottweil“ hat die Albertus-Magnus-Mysterienspielgruppe unter der Leitung von Veronika Heckmann-Hageloch und mit dem Orgelspiel von Lisa Hummel, Regionalkantorin in Rottweil, ein neues, etwa einstündiges Stück entwickelt, geschrieben und künstlerisch gestaltet.

Die farbenprächtigen Szenen mit Orgel-Musik stehen in der Tradition mittelalterlicher und barocker geistlicher Spiele, zeigen aber auch Bezüge zur Moderne. Die vier Künste Literatur, Architektur, Bildende Kunst und Musik werden in ihrer Vielfalt beschrieben und durch Texte aus der Bibel, durch Zitate berühmter Persönlichkeiten oder durch kurze Szenen anschaulich vermittelt. Die „Künste“  treten als Personifikationen in historischen Kostümen auf, große farbige Fahnen mit entsprechenden Symboldarstellungen und die begleitende Musik aus verschiedenen Epochen unterstreichen die Wirkung und beziehen den Kirchenraum mit ein.

Der Antike ist zum Beispiel die „Literatur“ zugeordnet. „In Anfang war das Wort“ ist in der Bibel zu lesen. Dieses „Wort“ wird entfaltet durch verschiedene Beispiele aus Geschichte und Gegenwart. Bei allen vorgestellten Epochen werden auch Bezüge zu künstlerischen Ausdrucksformen unserer Zeit hergestellt.

Das Mittelalter mit Romanik und Gotik ist ein Beispiel für die „Architektur“. Das Rottweiler Heilig-Kreuz-Münster ist vor 900 Jahren in romanischer Zeit entstanden, heute aber beeindruckt es durch den Neubau der Gotik. Bernhard von Clairvaux und Albertus Magnus geben Einblick in das Weltbild des Mittelalters.

Szenenbild ARCHITEKTUR mit Bernhard von Clairvaux (Foto: Florian Kratzer)

Szenenbild mit Albertus Magnus (Foto: Florian Kratzer)

Eine besonders bedeutende Epoche für die „Bildende Kunst“ war die Renaissance. Konrad Witz, Maler aus Rottweil, war einer der Künstler, der im Interesse der Renaissance zum ersten Mal eine wirklich existierende Landschaft auf einem großen Altarbild dargestellt hat. Auf dem Genfer Petrus-Altar verlegt er die Szene des reichen Fischfangs vom See Genezareth an den Genfer See. Als wegweisend gelten Raffael, Michelangelo und Leonardo. Eine bedeutende Künstlerin war aber auch Sofonisba. Maler unserer Zeit werden ebenfalls in dem Mysterienspiel beispielhaft vorgestellt, Michael Triegel und Gerhard Richter.

Szenenbild BILDENDE KUNST (Foto: Florian Kratzer)

Der „Musik“ ist die Epoche von Barock/ Rokoko gewidmet. Mozart, Beethoven und der zeitgenössische Komponist Wolfgang Rihm sind dabei in Klängen erfahrbar

Was in den einzelnen Teilen immer wieder angedeutet wird, zeigt schließlich der Schluss des Stückes: im Zusammenwirken aller Künste können die Menschen das Leben teilen, gestalten und hoffnungsvoll in die Zukunft blicken.

Veronika Heckmann-Hageloch