Kirche AC wieder geöffnet

1500,00 EURO gespendet

Die Frauen und Männer vom Wohnviertelapostolat der katholischen Gemeinden Auferstehung-Christi und Heilig-Kreuz in Rottweil haben während des Jahres den Weihnachtsbrief, die Wahlunterlagen für die Kirchengemeinderatswahl sowie die Unterlagen zur jährlichen Caritassammlung ausgetragen. Dadurch hat die Kirchengemeinde Portogebühren gespart. Dieser Betrag wurde nun bei einer Adventsbesinnung je zur Hälfte an den Ambulanten Hospizdienst der Malteser und an das Soziale Zentrum Spittelmühle gespendet.

 

Übergabe der Schecks über jeweils 750,00 Euro an Alexander Schiem (links) von der Spittelmühle und Daniela Weiss von den Maltesern (rechts). Für die Spender im Bild Pfarrer Timo Weber, Lilo Hildebrand und Dagmar Hezel.

Foto: Berthold Hildebrand

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Der Kapellenturm ist ein Dauerpflegefall

Von Berthold Hildebrand

Im Anschluss an die Mitgliederversammlung des Fördervereins Münsterbauhütte Heilig-Kreuz Rottweil e.V.  gab der leitende Architekt der AeDis AG für Planung, Restaurierung und Denkmalpflege, Herr Dr.-Ing. Nikolai Ziegler, einen Bericht über den Stand der Sanierungsarbeiten am Kapellenturm und einen Ausblick auf die Sanierung der Kapellenkirche.

Auf quadratischem Grundriss entstand im 13. Jahrhundert ein massiver Turm. Über die Jahrhunderte strebte der Turm in die Vertikale. Er war zu schwer und ließ den Sandstein zerbröseln oder auseinanderbrechen. Bei Instandhaltungsmaßnahmen 1815 wurde dem Turm wenig Respekt entgegengebracht. 1824 wurde er allerdings bereits als „ehrwürdiges Überbleibsel altgotischer Baukunst und wahre Zierde der Stadt“ beschrieben. Der Turm habe sich in einem „ruinösen Zustande“ befunden. 1908 wurde der akut einsturzgefährdete Turm auf zahlreichen Ebenen schließlich durch eiserne Spannanker auf mehreren Ebenen gesichert, die ihn wie mit einem Gürtel zusammenhalten. Auch die Errichtung eines Strebepfeilers auf der Nordseite sicherte den Erhalt von Kirche und Turm.

Seit Jahrhunderten stellt die Erhaltung des exponierten Bauwerks eine Herausforderung dar. Schon in den ersten Jahrhunderten seines Bestehens war der Turm ein Patient. Im 19. und 20. Jahrhundert fanden schließlich umfangreiche Notsicherungen statt, um den Erhalt des Bauwerks zu sichern. Es gab Setzungen und Verformungen sowie Schäden infolge von Witterungseinflüssen. Seit 1950 wurden am Turmschaft in mehreren Bauabschnitten Natursteinarbeiten durchgeführt. Steine zersetzten sich, alte Putzstellen sind abgefallen. Das Landesamt für Denkmalpflege empfahl damals die Hydrophobierung der Oberflächen und bezahlte diese Maßnahme auch. Ein silikonartiges Abfallprodukt aus der Chemieindustrie wurde auf die Oberflächen aufgetragen. Es drang 5-7 cm in den Stein ein und wurde zu einer wasserundurchlässigen Haut, die das Mauerwerk schützen sollte. Was man nicht bedachte ist der Umstand, dass die Steine auch von oben und von hinten durch lose aufliegende Simse (man kannte damals noch keine Dachpappe) und undichte oder verstopfte Regenrinnen Wasser aufnehmen. Wenn das Wasser im Winter gefriert, kommt es zu großflächigen Abplatzungen und die Wand ist wieder dem Regen ausgesetzt. Es ist eine große Herausforderung für die Fachleute, diesen Silikoneintrag wieder aus dem Stein zu entfernen. So wurde aus dem Hochrisikopatient ein dauerhafter Pflegefall. Derzeitige Maßnahmen an den komplexen Schadensbildern, von denen Ziegler Bilder zeigte, halten etwa 50 Jahre. Man wird den Turm also jeweils nur wenige Jahre ohne Gerüst sehen. Dieses soll im Frühjahr 2026 abgetragen werden, wenn die jetzigen Maßnahmen abgeschlossen sind. Dann wird das Gerüst um die Kirche aufgebaut. Im Bauabschnitt 3 wird das Kirchenschiff saniert einschließlich des Daches, im 4. Bauabschnitt wird dann der Chor, der älter ist als das Kirchenschiff, renoviert. 2028 sollen die Arbeiten abgeschlossen werden.

Zersetzte Steine (Stubensandstein und Schilfsandstein), Abplatzungen, Spannanker (runde Scheiben) am Kapellenturm

Foto: Berthold Hildebrand

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