Besinnlich und beschwingt – Orgelkonzert im Heilig-Kreuz-Münster

Das achte „Sommerkonzert in Rottweiler Kirchen“ mit Orgel zu vier Händen und vier Füßen

 

Ein außergewöhnliches Sommerkonzert von zwei Organisten erlebten die Zuhörenden im sehr gut besuchten Heilig-Kreuz-Münster. Dort hat das achte „Sommerkonzert in Rottweiler Kirchen“ stattgefunden.

Lisa Hummel und Marius Mack

In Ökumenischer Zusammenarbeit haben in diesem Jahr Lisa Hummel von der Katholischen und Judith Kilsbach von der Evangelischen Gemeinde die Konzertreihe „Sommerkonzerte in Rottweiler Kirchen“  erstmals verantwortlich geleitet. Vor über 30 Jahren wurden diese Konzerte von Peter Strasser und Johannes Vöhringer in ökumenischer Freundschaft „erfunden“. Die Besonderheit ist, dass bei freiem Eintritt und Spenden am Ausgang allen Musikliebhabern die Möglichkeit geboten wird, diese Konzerte zu besuchen.  Lisa Hummel, Regionalkantorin und Organistin am Münster spielte zusammen – ebenfalls ökumenisch-freundschaftlich verbunden-  mit Marius Mack, Professor an der Hochschule für Kirchenmusik in Tübingen, auf der Orgel der Firma Klais/ Bonn von 1967 im Münster. Diese Orgel bedarf dringend der Renovierung, weil immer wieder Register ausfallen. Und doch ist dieses Konzert überzeugend gelungen mit Werken aus Barock, Klassik, Romantik und Moderne. Zu Beginn wies Lisa Hummel darauf hin, dass es eine Änderung des Programms gäbe. Während der Proben hätten sie beim Zusammenspiel so viel Freude gehabt, dass sie noch ein weiteres Stück spielen würden. Dieses Mozart-Stück war dann  eigentlich eine „Zugabe“, die in das Programm eingebaut worden ist. Die neue Reihenfolge des Konzertes erwies sich als klug gewählt: vom Ernsten zum Heiteren, vom Besinnlichen zum Beschwingten.

Als erstes Stück erklang zu vier Händen die romantische Fantasie d-Moll von Adolph Friedrich Hesse. Die Vielfalt der Melodien von leise, zart bis kräftig, markant wurde schon bei dieser Eröffnung deutlich zum Ausdruck gebracht. Mit dem Concerto in C-Dur von Johann Ernst, Prinz von Sachsen-Weimar, folgte ein lebhaft-heiteres Werk des frühen Barock. Die drei Teile der Sonate d-Moll op. 30 von Gustav Merkel nahmen Bezug auf Psalmen. Psalm 42, 6 ff,  der mit den Worten beginnt „Was betrübst du dich, meine Seele…“ Im Allegro moderato des ersten Satzes fand diese Betrübtheit der Seele ihren Ausdruck. Auch wenn der Text nicht allen Zuhörern präsent war, so war der musikalische Inhalt doch deutbar. Das Adagio stand unter dem „Motto: Psalm 23,1-4“, der vielen eher bekannt ist: „Der Herr ist mein Hirte …“. Und wirklich, die Musik beflügelte die Phantasie und schien geradezu auf eine Weide mit Schafen zu entführen. Die Melodien wurden immer ruhiger und brachten das zum Ausdruck, was im Psalm mit Worten gesagt wird: „Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich.“ Der dritte Satz, Allegro con Fuoco, nahm wieder Bezug auf  Psalm 42, in dem es im Vers 12 heißt: „Was betrübst du dich, meine Seele, und bist so unruhig in mir? Harre auf Gott; denn ich werde ihm noch danken, dass er meines Angesichts Hilfe und mein Gott ist.“ Diese gläubige Zuversicht wurde wie laut buchstabierend in Tönen zum Ausruck gebracht. Die Freude am Orgel-Spiel zu vier Händen war auch deutlich spürbar bei der Kirchensonate in C-Dur von Wolfgang Amadeus Mozart. Es gelang es den beiden Organisten dabei, eine Überleitung zu schaffen zum heiter-beschwingten Teil des Konzertes. Aus Mozarts Werk und seinen Briefen ist bekannt, dass er seine heitere Zuversicht aus dem christlichen Glauben schöpfte. Der Komponist Johann Matthias Michel (geb. 1962) hat ein Arrangement für Orgel zu vier Füßen komponiert, indem er Walzer-Melodien von Johann Strauß Sohn, zum Beispiel aus der Operette „Die Fledermaus“, zusammenfügte. Beeindruckt war das Publikum, weil tatsächlich die Hände bei dieser Komposition nicht zum Einsatz kamen. Triller mit den Füßen erfordern sicher besonderes Können. Den Abschluss des Konzertes bildete noch ein weiterer Tanz: von Maurice Ravel erklang der berühmte „Bolero“ als Orgel-Kurz-Fassung zu vier Händen. Mit begeistertem Applaus dankte das Publikum den beiden Musikern, die meisterhaft die Orgel zum Klingen brachten.

Das nächste und letzte  Sommerkonzert in diesem Jahr findet nächsten Sonntag, 8. September, wieder um 20 Uhr im Heilig-Kreuz-Münster statt. Es musizieren vier Posaunisten des Gewandhausorchesters Leipzig, zusammen mit Lisa Hummel an der Orgel.

Text und Fotos: Veronika Heckmann-Hageloch

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Außerordentlicher Missio-Sonntag

Alle vier Jahre begehen die Kirchengemeinden unserer Diözese den außerordentlichen Missio-Sonntag, in unserer Seelsorgeeinheit IV Rottweil Heilig-Kreuz, Auferstehung Christi, Hausen und Neukirch am Sonntag, 18. August 2024.

Über den Tellerrand blicken, die Perspektive wechseln, den Horizont erweitern. Bestehende Projektpartnerschaften stärken oder neue Verbindungen knüpfen. Die Seelsorgeeinheit IV Rottweil hat sich dafür entschieden, die Kollekte dieses Tages für das Projekt von Pater Silvanus in Uganda zu spenden. Er führt seit Jahren, unterstützt auch durch die Aktion Eine Welt Rottweil, eine Schule mit Internat. Derzeit zählt die Schule 265 Schülerinnen und Schüler. Pfarrer Silvanus plant den Erweiterungsbau eines Schlafsaals für die Jungen. Der Erlös der Kollekte wird für die Beschaffung von Nahrungsmitteln gebraucht, da in Uganda durch den Zuzug von Flüchtlingen aus dem Kongo die Hilfsorganisationen mehr Mais und Soja kaufen und dadurch die Preise gestiegen sind. Mit knapp 1,5 Millionen Flüchtlingen im Land ist Uganda auch im Jahr 2024 das größte Flüchtlingsaufnahmeland in Afrika und das fünftgrößte Aufnahmeland weltweit.

Kräuterweihe im August

Die Kräuterweihe gehört zu den volkstümlichen Bräuchen der römisch-katholischen Kirche. Dieser Brauch ist schon seit dem 9. Jahrhundert bekannt und hat sich über die Jahre erhalten. Dabei werden am Hochfest Mariä Himmelfahrt am 15. August Kräuter zu einem Strauß gebunden, der vom Pfarrer gesegnet wird. Der Zusammenhang zwischen der Kräuterweihe und dem Feiertag lässt sich vermutlich auf altchristliche Gebete zurückführen, denn in diesen Texten wird Maria häufig als „Blume des Feldes und Lilie der Täler“ bezeichnet.

Die Kräuterweihe in der Seelsorgeeinheit IV Rottweil findet am Sonntag, 11. August um 11 Uhr in Neukirch statt. Weitere Termine sind am 15. August um 19 Uhr beim Patrozinium der Kapellenkirche, am 17. August um 18 Uhr in Ruhe Christi, am 18. August um 9.30 Uhr in Heilig-Kreuz und um 11 Uhr in Hausen. (hil)

Kräuterbüschel vor dem Altar

Foto: Berthold Hildebrand


Politlyrik zum Brauch der Kräuterweihe an Maria Himmelfahrt

Mitte August
gibt es den Brauch,
Kräuter zu sammeln.
Das will ich auch:

Ich such das Kraut,
das Wahrheit schenkt
und geb es jedem,
der Lügen denkt.

Ich such das Kraut,
das Frieden stiftet
und geb es jedem,
der mit Krieg vergiftet.

Ich such das Kraut,
das Hoffnung gibt
und geb es jedem,
den die Angst versiebt.

Ich such das Kraut,
das Liebe heißt
und geb es jedem,
dem Böses beißt.

Ich such das Kraut,
das Träume erweckt
und geb es jedem,
der nichts entdeckt.

Ich teil Kräuter aus –
ganz klar – auch an dich
und eins von jedem
behalt ich für mich…

Peter Schott, In: Pfarrbriefservice.de
(Entstanden im Kräutergarten der Oberzeller Schwestern, Würzburg)

Programm des Kinder- und Familienzentrums Himmelreich