Monsignore Franz Scheffold ist gestorben

Von Berthold Hildebrand

Der frühere Münsterpfarrer Franz Scheffold verstarb am Samstag, 5. Oktober 2024 im Alter von 88 Jahren in Laupheim und wird am Freitag, 11. Oktober beerdigt. Das Requiem ist um 10.00 Uhr in Sankt Peter und Paul Laupheim, anschließend wird er auf dem Neuen Friedhof in Laupheim beerdigt.

Er feierte am Ostersonntag 2020 sein Diamantenes Priester-Jubiläum. 1960 wurde er in Rottenburg zum Priester geweiht. Scheffold war 10 Jahre Pfarrer in Dietenheim. Von 1975 – 1991 war Franz Scheffold Pfarrer in Heilig- Kreuz Rottweil, und in den Jahren 1980 – 1991 Kreisdekan des Dekanatsverbandes im Kreis Rottweil. Er engagierte sich von 1981 bis 1986 im Priesterrat. 1990 ernannte ihn Kardinal Walter Kasper, der damalige Bischof von Rottenburg-Stuttgart, zum „Geistlichen Rat”. Schließlich war Scheffold noch 12 Jahre Pfarrer in Langenargen am Bodensee. 2006 ernannte ihn Papst Benedikt XVI. zum Päpstlichen Ehrenkaplan (Monsignore). Seinen Ruhestand verbrachte er als Hausgeistlicher im Dreifaltigkeitskloster der Steyler Missionsschwestern in Laupheim.

Monsignore Franz Scheffold vor 10 Jahren

Foto: Berthold Hildebrand

Erntedank 2024 in Heilig-Kreuz

Pfarrer Jürgen Rieger beim Erntedankgottesdienst im Heilig-Kreuz Münster

Foto: Berthold Hildebrand

Italiener-Pfarrer Dr. Stan William Ede verlässt Rottweil

Von Berthold Hildebrand

Nach sechs Jahren Dienst für die katholische italienisch-muttersprachliche Gemeinde in Rottweil wird Pfarrer Ede Deutschland verlassen. Er wurde von seinem Bischof in seine Heimatdiözese in Nigeria zurückbeordert. Die italienischen Gemeindemitglieder bedauern dies sehr. Ein Nachfolger ist noch nicht benannt. Der Gottesdienst zur Verabschiedung ist am 13. Oktober ab 11 Uhr in der Kapellenkirche. An der Messfeier nehmen auch der Delegat Don Gregorio Milone aus Frankfurt, zuständig für die Belange italienischer Priester in Deutschland und Skandinavien, sowie Münsterpfarrer Timo Weber teil. Die Kopie der Madonna di Pompeji, auch „Unsere Liebe Frau vom Rosenkranz“ genannt, ist ein Geschenk des verstorbenen Bischofs Georg Moser an die italienischen Gemeinden der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Sie steht seit 26. Mai für ein Jahr in der Kapellenkirche und hat am 7. Oktober ihren Festtag. Dieser wird gemeinsam am 13. Oktober mit der Verabschiedung gefeiert. Im Anschluss daran findet im Gemeindesaal Auferstehung Christi ein Beisammensein mit Mittagessen statt.

Das Adolph Kolping Gemeindehaus ist 100 Jahre alt

Abschied von FSJ Praktikant Gabrijel Lackovic

Die Kopie der Madonna von der Augenwende ist sehr schön geworden

Begrüßung am 30. November 2024 mit einem Konzert in der Predigerkirche

Von Berthold Hildebrand

Die Madonna von der Augenwende hat seit dem Jahr 1643 einen besonderen Platz in den Herzen der Katholiken von Rottweil. Als “Schutzfrau von Rottweil“ wird sie gar in einem eigens für sie komponierten Lied besungen. Als sie während der Restaurierungsarbeiten im Münster auf ihren alten Platz in der Predigerkirche zurückkehrte, keimte in der evangelischen Gemeinde der Wunsch auf, diese Madonna als Kopie an ihren angestammten Platz zurückkehren zu lassen um das Bildkonzept dieser Marienkirche wieder zu vervollständigen.

Nach einigen Verhandlungen mit der Münstergemeinde, dem Oberkirchenrat und dem Denkmalamt gab man die Kopie der Madonna bei der Bildhauerin Andrea Wörner aus Schiltach in Auftrag. Zuvor wurde ein Scan der Madonna erstellt, auf dessen Grundlage ein 3-D-Druck hergestellt wurde. Mit dieser 1:1 Figur im Atelier konnte nun die eigentliche Arbeit beginnen. Bei mehreren Werkstattbesuchen konnten sich die Gemeindemitglieder über den Fortgang der Arbeit informieren.

Gefasst wurde die Skulptur dann von der Restauratorin Nora Heinken aus Rehborn. Diese hat die Madonna nach historischem Vorbild mit mehreren Kreideschichten überzogen. Jede Schicht musste in zeitaufwändiger Arbeit einzeln geschliffen werden. Gelbe und rote Tonerde, der Bolus, wurde auf die zu vergoldenden Bereiche gestrichen, die anschließende Blattgoldschicht mit einem Achatstein poliert. Diese sogenannte Poliment-Glanzvergoldung stellt die hochwertigste Vergoldetechnik dar. Ein roter Lüsterüberzug auf dem Kleid der Muttergottes lässt die Oberfläche metallisch schimmern. Obwohl sie auf den ersten Blick dem Original gleicht, hat sie doch einige Abweichungen. Die schwarze Krone aus Metall wurde bei der Kopie eine geschnitzte Krone mit einer Bemalung. Auf die seitlichen Röhrenfalten, die erst später angefügt wurden, hat man verzichtet, die Figur ist schlanker. Die Marienfigur erhält ein Lilienszepter, das Kind einen Apfel in die Hand. Der Jesusknabe bekommt keinen Heiligenschein. Auf die Wiedergabe der Mondsichel zu Füßen der Madonna wurde ebenfalls verzichtet. Die Farbpartien, wie Haut und Haare, wurden in Anlehnung an das Original gefasst, selbst das Rouge der Wangen, welches der Madonna ein jugendliches Aussehen verleiht. Eine künstliche Alterspatina verleiht der Skulptur schließlich das gebührende Äußere.

Die Madonna kam bereits nach Rottweil zurück und wartet in der Predigerkirche, bis sie am Vorabend des 1. Advent auf dem Hochaltar mit einem Konzert begrüßt wird. Der Predigerchor wird das Magnificat von C.Ph.E. Bach und eine Kantate von Vater Bach, in der er den Deutschen Text des Lobgesangs der Maria vertont hat, zur Aufführung bringen. Am 1. Adventsonntag wird die Replik der Madonna von der Augenwende dann im Gottesdienst begrüßt.

In der Zwischenzeit müssen noch das Szepter und der Apfel für das Kind geschnitzt und bemalt werden.

Die Kopie der Madonna vor ihrem zukünftigen Platz in der Predigerkirche
Foto: Berthold Hildebrand

Anmerkung:

Die neue Madonnenfigur wird ausschließlich aus Spenden finanziert. Das Geld ist aber noch nicht vollständig beisammen. Deshalb bittet die evangelische Kirchengemeinde Rottweil weiterhin um Spenden unter Kreissparkasse Rottweil, IBAN:  DE27 6425 0040 0000 1007 73 BIC: SOLADES1RWL   Verwendungszweck: Madonna

Die Heilig-Kreuz Gemeinde feierte ihren Namenstag

Besinnlich und beschwingt – Orgelkonzert im Heilig-Kreuz-Münster

Das achte „Sommerkonzert in Rottweiler Kirchen” mit Orgel zu vier Händen und vier Füßen

 

Ein außergewöhnliches Sommerkonzert von zwei Organisten erlebten die Zuhörenden im sehr gut besuchten Heilig-Kreuz-Münster. Dort hat das achte „Sommerkonzert in Rottweiler Kirchen” stattgefunden.

Lisa Hummel und Marius Mack

In Ökumenischer Zusammenarbeit haben in diesem Jahr Lisa Hummel von der Katholischen und Judith Kilsbach von der Evangelischen Gemeinde die Konzertreihe „Sommerkonzerte in Rottweiler Kirchen“  erstmals verantwortlich geleitet. Vor über 30 Jahren wurden diese Konzerte von Peter Strasser und Johannes Vöhringer in ökumenischer Freundschaft “erfunden”. Die Besonderheit ist, dass bei freiem Eintritt und Spenden am Ausgang allen Musikliebhabern die Möglichkeit geboten wird, diese Konzerte zu besuchen.  Lisa Hummel, Regionalkantorin und Organistin am Münster spielte zusammen – ebenfalls ökumenisch-freundschaftlich verbunden-  mit Marius Mack, Professor an der Hochschule für Kirchenmusik in Tübingen, auf der Orgel der Firma Klais/ Bonn von 1967 im Münster. Diese Orgel bedarf dringend der Renovierung, weil immer wieder Register ausfallen. Und doch ist dieses Konzert überzeugend gelungen mit Werken aus Barock, Klassik, Romantik und Moderne. Zu Beginn wies Lisa Hummel darauf hin, dass es eine Änderung des Programms gäbe. Während der Proben hätten sie beim Zusammenspiel so viel Freude gehabt, dass sie noch ein weiteres Stück spielen würden. Dieses Mozart-Stück war dann  eigentlich eine “Zugabe”, die in das Programm eingebaut worden ist. Die neue Reihenfolge des Konzertes erwies sich als klug gewählt: vom Ernsten zum Heiteren, vom Besinnlichen zum Beschwingten.

Als erstes Stück erklang zu vier Händen die romantische Fantasie d-Moll von Adolph Friedrich Hesse. Die Vielfalt der Melodien von leise, zart bis kräftig, markant wurde schon bei dieser Eröffnung deutlich zum Ausdruck gebracht. Mit dem Concerto in C-Dur von Johann Ernst, Prinz von Sachsen-Weimar, folgte ein lebhaft-heiteres Werk des frühen Barock. Die drei Teile der Sonate d-Moll op. 30 von Gustav Merkel nahmen Bezug auf Psalmen. Psalm 42, 6 ff,  der mit den Worten beginnt „Was betrübst du dich, meine Seele…“ Im Allegro moderato des ersten Satzes fand diese Betrübtheit der Seele ihren Ausdruck. Auch wenn der Text nicht allen Zuhörern präsent war, so war der musikalische Inhalt doch deutbar. Das Adagio stand unter dem „Motto: Psalm 23,1-4“, der vielen eher bekannt ist: „Der Herr ist mein Hirte …“. Und wirklich, die Musik beflügelte die Phantasie und schien geradezu auf eine Weide mit Schafen zu entführen. Die Melodien wurden immer ruhiger und brachten das zum Ausdruck, was im Psalm mit Worten gesagt wird: „Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich.“ Der dritte Satz, Allegro con Fuoco, nahm wieder Bezug auf  Psalm 42, in dem es im Vers 12 heißt: „Was betrübst du dich, meine Seele, und bist so unruhig in mir? Harre auf Gott; denn ich werde ihm noch danken, dass er meines Angesichts Hilfe und mein Gott ist.“ Diese gläubige Zuversicht wurde wie laut buchstabierend in Tönen zum Ausruck gebracht. Die Freude am Orgel-Spiel zu vier Händen war auch deutlich spürbar bei der Kirchensonate in C-Dur von Wolfgang Amadeus Mozart. Es gelang es den beiden Organisten dabei, eine Überleitung zu schaffen zum heiter-beschwingten Teil des Konzertes. Aus Mozarts Werk und seinen Briefen ist bekannt, dass er seine heitere Zuversicht aus dem christlichen Glauben schöpfte. Der Komponist Johann Matthias Michel (geb. 1962) hat ein Arrangement für Orgel zu vier Füßen komponiert, indem er Walzer-Melodien von Johann Strauß Sohn, zum Beispiel aus der Operette „Die Fledermaus“, zusammenfügte. Beeindruckt war das Publikum, weil tatsächlich die Hände bei dieser Komposition nicht zum Einsatz kamen. Triller mit den Füßen erfordern sicher besonderes Können. Den Abschluss des Konzertes bildete noch ein weiterer Tanz: von Maurice Ravel erklang der berühmte „Bolero“ als Orgel-Kurz-Fassung zu vier Händen. Mit begeistertem Applaus dankte das Publikum den beiden Musikern, die meisterhaft die Orgel zum Klingen brachten.

Das nächste und letzte  Sommerkonzert in diesem Jahr findet nächsten Sonntag, 8. September, wieder um 20 Uhr im Heilig-Kreuz-Münster statt. Es musizieren vier Posaunisten des Gewandhausorchesters Leipzig, zusammen mit Lisa Hummel an der Orgel.

Text und Fotos: Veronika Heckmann-Hageloch

Gottesdienst in der Kapellenkirche aus Anlass des Titularfestes „Mariä Aufnahme in den Himmel am 15.8.24

Blumen und Kräuter als Zeichen des Lebens

 

Das „Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel” ist der Titel der Kapellenkirche in Rottweil. Am 15. August hatten sich viele Menschen zur Abendmesse in der Kirche versammelt.

In seiner Predigt machte Pfarrer Timo Weber deutlich, dass an diesem Festtag gefeiert wird, dass in Maria, eine „Normalsterbliche“, „eine von uns“, in den Himmel aufgenommen wurde.

Und weiter sagte er: „Was zeichnet diese junge Frau aus Nazareth aus? Eine Szene, die uns das Lukasevangelium überliefert, berührt mich besonders: Da kommt überraschend ein Engel, ein Bote Gottes, mit einer Zumutung, einem Auftrag für Mutige: Du sollst Mutter werden. Mutter Christi. Maria denkt nach und sagt zögernd Ja. Und seitdem wohnt der Himmel in ihr.

Vielleicht passiert uns manchmal so ein Hauch davon. Jemand kommt – ein Engel, ein Bote in Menschengestalt – und hat eine Herausforderung für uns. Etwas, das wir selber noch gar nicht im Blick haben. Und was sage ich? Wie antworte ich auf diese Herausforderung? Tausend mögliche Ausflüchte gibt es! Ich will erstmal meine Unabhängigkeit genießen! Ich will mich zu nichts verpflichten! Ich bin zu alt! Oder: Ich bin zu jung!

Ich kann aber auch – zögernd – Ja sagen. Und vielleicht zieht etwas vom Himmel in mein Herz. So ist Maria das große Modell des christlichen Lebens. Das große Vorbild an Mut und Heiligkeit. Unser heutiges Fest sagt: Es gibt ein lohnendes Ziel, nach allem. Nicht bloß ein Ende, sondern ein Ziel! Den Himmel. Lebe darauf zu. Geh darauf zu.“ Mit den für alle tröstlichen Gedanken schloss Pfarrer Weber seine Predigt ab: „Der Mensch – ein Himmelskandidat! Der Mensch mit dem großen Ziel: mit der Hoffnung, dass unser Leben nicht mit dem Tod ausgelöscht wird. Mit all unseren Erlebnissen, Erfahrungen, Stärken und Schwächen – sozusagen mit Haut und Haar, mit Leib und Seele – sind wir aufgehoben in Gott. Mit allem. Daran sollten wir uns manchmal erinnern, wie heute. Und es mit Freude feiern!Amen.“ Musiklalisch begleitet wurde der Gottesdienst von Christian Groß an der Orgel.

Auf dem großen Bild des Hochaltares ist “Mariä Himmelfahrt” dargestellt. Eine Marien-Figur am rechten Seitenaltar zeigt Maria ohne Jesuskind, nämlich so, wie sie in der Offenbarung, des Johannes beschrieben wird: “…eine Frau…, der Mond war unter ihren Füßen und ein Kranz von zwölf Sternen auf ihrem Haupt.Sie war schwanger…“ Auf den Stufen des Seitenaltars lagen zahlreiche Kräuter- und Blumen-Sträuße, die von den Gottesdienstbesuchern mitgebracht wurden. Nach einer Legende sollen die Apostel Jesu das Grab Mariens leer, aber mit einer Fülle von duftenden Blumen und Kräutern vorgefunden haben. Dies war für sie ein Zeichen, dass Maria in den Himmel aufgenommen wurde. Am Ende des Gottesdienstes wurden die Sträuße gesegnet, ein Brauch, für den es Belege seit dem 10. Jahrhundert gibt. Sie sind Zeichen der Dankbarkeit für Gottes Schöpfung, für die Schönheit der Blumen und die Heilkraft der Kräuter, für Freude und Gesundheit. Sie erinnern an Gottes Herrlichkeit, an den Reichtum des Lebens und verweisen auf das Paradies.

Bemerkenswert ist auch, dass viele Kirchen den Titel der Aufnahme Mariens in den Himmel tragen. Dabei ist sicher der tröstliche Gedanke kennzeichnend, dass die Auferstehung allen Menschen zugesagt ist und Maria dieses vollendete Leben als erste der Menschheit schon erreicht hat. In Rottweil ist in der Predigerkirche am Hochaltar auch diese Szene dargestellt. Auf dem Altarbild erscheinen verehrende Engel, davor als plastische Figur war die gotische „Madonna von der Augenwende“ zu sehen, deren Kopie bald wieder in der Predigerkirche vorhanden sein wird und dann das Altarbild vervollständigt.

Seitenaltar in der Kapellenkirche mit „Kräuterbüscheln“ neben der Marienfigur, im Hintergrund das Altarbild des Hochaltares mit der „Aufnahme Mariens in den Himmel

Text und Foto (Veronika Heckmann-Hageloch)

Es war ganz schön was los am Lorenztag im Koroko

Von Berthold Hildebrand
Die Fahnen kündigten schon Großes an im Lorenzerort, der seit einer Fasnet in den Zwanziger-Jahren des letzten Jahrhunderts auch „Koroko“ genannt wird. Nebenan im Bockshof zeigte das Zimmertheater Shakespeares „Was ihr wollt“. Winfried Hecht und Ulrich Hertkorn läuteten morgens, mittags und abends die beiden Glocken auf dem Kirchlein und riefen zum Gottesdienst. Es war an diesem Abend ganz schön was los auf dem ehemaligen Friedhofsgelände.
Damit sollen „Festesfreuden“ angezeigt werden, wie Hecht es einmal ausdrückte.
Nach alter Tradition haben die beiden von der „Freien Vereinigung Koroko“ zum abendlichen Gottesdienst eingeladen. Pfarrer Hans Schlenker, selbst ein Korokaner aus der Kaufhausgasse, feierte mit der überaus großen Gemeinde Eucharistie. In seiner Ansprache ging er auch auf die unterhaltende, leichtfüßige Verkleidungs- und Verwechslungskomödie von nebenan ein. Es tue gut, sich dieses Spektakel anzusehen und die Alltagssorgen etwas zu vergessen. Auf der anderen Seite sei es aber auch nötig, dass wir uns dem stellten, was sonst das Leben uns abverlangt. Für unser tägliches Miteinander habe uns die Lesung der Liturgie des Laurentius-Festes ein hilfreiches Rezept gegeben uns im Gottvertrauen einander reichlich zu beschenken. „Jeder gebe, wie er es sich in seinem Herzen vorgenommen hat, nicht verdrossen und nicht unter Zwang.“ In einem so überschaubaren kleinen Stadtteil wie dem Lorenzer-Ort könnten sich die Bewohner ja einmal die Zeit schenken, den Nächsten in den Blick zu nehmen und mit den Augen des Evangeliums zu meditieren. Überlegen, was den anderen beschäftigt, ihn plagt oder ihn erfreut. Was braucht er, womit kann ich ihm eine Freude machen?
Rasmus Reinhard war in Vertretung des Oberbürgermeisters da. Er las auch die Fürbitten. Patrick und Verena Mink begleiteten zusammen mit Marcel Raffoul den Gottesdienst feierlich musikalisch. Ulrich Hertkorn bedanke sich am Schluss bei allen, die zum Gelingen dieses Festes beigetragen haben. Jeder Besucher erhielt noch ein Springerle mit dem Abbild des heiligen Laurentius, gebacken von der Bäckerei Mink. Rainer Prinzing sorgte im Anschluss wie in den Vorjahren im „Schwarzen Lamm“ für das leibliche Wohl der vielen Korokaner und Gäste. In dieser Sommernacht feierten alle im Freien auf der Straße.
PS: Ein Himmelsspektakel sind die um diese Zeit vermehrt auftretenden Perseiden. Wer derzeit in den frühen Morgenstunden nach Osten schaut, sieht sie als Sternschnuppen in großer Zahl am Himmel verglühen. Sie werden im Volksmund auch „Tränen des Laurentius“ genannt, weil sie besonders um seinen Namenstag am 10. August vermehrt zu sehen sind.

Gottesdienst in der Lorezkapelle

Alle feierten im Freien vor dem Schwarzen Lamm

Fotos: Berthold Hildebrand