Platz der ehemaligen Gemeindemühle bei der Kirche wird neu gestaltet
(hil) Ende 1992 hat die Kirchengemeinde Peter und Paul Neukirch die Gemeindemühle gekauft, die zusammen mit der Kirche und dem Pfarrhaus auf einem abgerundeten Areal stand. Anfang März wurde die Mühle abgerissen, der Platz soll neu gestaltet werden.
Die Geschichte der Neukircher Dorfmühle ist nicht genau bekannt. Auf dem Grundstück soll eine Scheuer gestanden haben, die dem damaligen Dorfbewohner „Hagen-Mei“ gehörte. Die Scheuer wurde von der Gemeinde gekauft und in eine Gemeindemühle umfunktioniert. Ende des 18. Jahrhunderts veränderte sich die Mühlenstruktur nachhaltig. Mit einem Elektroantrieb konnten sich einige Mühlen behaupten, so auch diese Mühle. Ein stabiler Erwerbszweig der Kleinmühlenbetriebe war das Mahlen von Futterschrot. Doch mit der fortschreitenden Elektrifizierung kauften sich die Bauern eigene Schrotmühlen. Im dritten Reich wurde der gelernte Müller „Merz“ aus politischen Gründen erschossen. In der Mühle wurde nachfolgend eine Schreinerei eingerichtet. Nach dem Kirchenbrand von 1992 kaufte die Kirchengemeinde das Gebäude und nutzte es als Lagerraum.
Ein Gruppenraum sollte in der alten Mühle eingerichtet werden. Doch außer dem Stromanschluss gab es keine Wasser- und Abwasserversorgung. Im November 2018 wurden in einer Gemeindeversammlung Ideen für die Nutzung gesammelt und ein Geldgeber gesucht. Beides blieb ohne Erfolg. Nachdem eine Begehung mit dem Architekten Dr. Stefan Blum ergeben hat, dass das Gebäude nicht denkmalgeschützt und erhaltenswert ist, wurde die Mühle im März abgerissen. Eine Landschaftsarchitektin hat den Auftrag, den Platz nun neu zu gestalten.
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Fotos: Claudia Klein
Die ehemalige Gemeindemühle
Der freie Platz soll neu gestaltet werden