Heiligabendfeier in Gemeinschaft

Frohe Weihnacht! – Fröhliche Weihnacht?

Weihnachten im Heilig-Kreuz Münster

Von Berthold Hildebrand

Nach zwei Weihnachten unter Corona-Bedingungen war es in diesem Jahr wieder ein Fest ohne Einschränkungen. Die Gottesdienste waren allesamt sehr gut besucht.

An Heiligabend war das Krippenspiel ein Anziehungspunkt für die Kinder. Mitglieder der Kleinen Kantorei und Sängerinnen des B-Chores der Mädchenkantorei sangen und spielten unter der Leitung von Lisa Hummel und Sabine Kammerer ausdrucksstark die Geschichte von der Geburt Jesu. Im Mittelpunkt standen aber diesmal die Drei Weisen aus dem Morgenland, die zum König Herodes kamen und dann an der Krippe das neugeborene Kind bei den Hirten fanden und es anbeteten.

Ab 21:30 Uhr haben Verena Mink und Annkathrin Burry mit ihren hellen Sopranstimmen zusammen mit Patrick Mink (Cello) und Elias Schneider (Klavier) die Besucher auf Weihnachten eingestimmt.

Mitternachtsmesse mit den Münstersängerknaben

In der Christmette waren die Sängerknaben nach Corona wieder im Chorraum zu sehen und zu hören. Unter der Leitung von Mike Krell sangen sie weihnachtliche Weisen. Pfarrer Timo Weber meinte in seiner Ansprache, Maria und Josef, das Kind im Stall mit Ochs und Esel, das sei Weihnachtsromantik pur. Es sei für das junge Paar damals alles andere als romantisch gewesen. Für viele Menschen heute gehörten Gewalt, Terror und Krieg, Flucht und Unterdrückung so zu ihrem Leben, dass die Angst um das eigene Leben etwas Alltägliches geworden ist. Es gäbe viele, die kaum das Nötigste haben, die nicht ohne Sorgen ins Bett gehen könnten. Und wie viele leiden unter Krankheiten des Körpers und der Seele? Die Frohe Botschaft von Weihnachten richte sich gerade an die, die auf den ersten Blick mit Weihnachtsstimmung nicht viel am Hut hätten. Gott komme uns entgegen auf Augenhöhe, nicht in einem Palast, in Prunk und feinen Gewändern, nicht abgehoben und weltfremd, sondern dort, wo sich wirkliches menschliches Leben abspiele mit all den Sorgen, Ängsten und Nöten, die Menschen erleben können. Und Gott sei sich nicht zu schade, diese Probleme, diese Nöte selbst zu erleben, um sich ganz auf unsere Seite zu stellen. Diese Hoffnung, diese Überzeugung löse die Schwierigkeiten und Probleme zwar nicht, aber sie ermögliche neues Leben, weil sie klar mache, dass das Dunkel eben nicht das letzte Wort habe, sondern dass Gott den Himmel öffnet und uns entgegengeht.

Im Hochamt an Weihnachten sang der Münsterchor unter der Leitung von Lisa Hummel die Missa brevis von Jacob de Haan zusammen mit Bläsern der Stadtkapelle. Alice Fuder (Sopran) sang aus dem Messias von Händel „Er weidet meine Schafe.“

Pfarrer Jürgen Rieger sagte in seiner Predigt, wir  alle hätten schon gute Nachrichten gehört, aber eben auch schlechte. Der Krieg in der Ukraine tobt immer noch in blutiger Weise weiter. Die jungen Menschen im Iran würden weiter brutal unterdrückt. Es seien sogar schon zwei Todesurteile vollstreckt worden. Es gäbe noch vieles aufzuzählen. Wie könnten wir da noch glücklich Weihnachten feiern?

Weihnachten sei das Fest der guten Nachricht: Evangelium – Frohe Botschaft.  „Das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt.“ Jesus, der Sohn Gottes wurde Mensch und habe unser Leben von der Geburt bis hin zum Sterben begleitet. Karl Rahner hat einmal gesagt: „In Jesus hat Gott sein wichtigstes Wort gesprochen: Dieses Wort heißt: ich liebe dich, o Mensch.“ Wenn auch die Welt und das Zusammenleben genauso aussieht wie eh und je, so gebe es sie doch: die Freudenboten. Es seien die Menschen, die durch ihr Leben Licht bringen, die durch Wort und auch durch Tat zeigen: „Dein Gott ist König.“ Frohe Weihnachten  heißt doch: Freue dich, dass in Jesus Gott Mensch wurde, dass Gott unser Leben teilt. Freue dich, dass er dir nahe ist, dir zur Seite steht, dich trägt, wenn du arm bist, wenn du leidest. Teile diese Freude weiter, sei Freudenbote, sei ein Zeuge dafür, dass in Jesus das Wort Fleisch wurde, dass in Jesus das Licht in diese Welt gekommen ist und dass Gott unsere Hoffnung ist.

Krippenspiel der Mädchenkantorei

Fotos: Berthold Hildebrand

Das Friedenslicht von Bethlehem kommt in die Kirchen

Von Berthold Hildebrand

Die Aktion Friedenslicht wurde vom ORF im Jahr 1986 gegründet. Seither wird das Licht jedes Jahr in der Geburtsgrotte Jesu in Bethlehem von einem Kind entzündet. In diesem Jahr kommt dem Friedenlicht eine ganz besondere Bedeutung zu. In Deutschland ist die Aussendung seit vielen Jahren eine Gemeinschaftsaktion der Ringverbände der Pfadfinderinnen und Pfadfinder Deutschlands. Das Friedenslicht wird mit dem Flugzeug in einer Speziallampe von Betlehem nach Wien transportiert. Von dort brachten es Pfadfinderinnen und Pfadfinder am 3. Advent mit der Bahn nach Deutschland. Über München, Ulm und Stuttgart wird es nun auch in Rottweil ankommen und brennt ab dem 4. Adventsonntag bis zum Neuen Jahr im Heilig-Kreuz Münster an den Treppenstufen des Altars. Ferner steht das Friedenslicht in der Auferstehung-Christi Kirche, der Ruhe-Christi Kirche, in Sankt Maria Hausen und Peter und Paul Neukirch.
Es soll möglichst viele Menschen erreichen. Wer das Licht mit nach Hause nehmen möchte, sollte eine Kerze in einer winddichten Laterne mitbringen.

 

 

Das Friedenslicht von Bethlehem
Foto: Berthold Hildebrand

Nikolaus kam „persönlich“

Am 6. Dezember wird das Fest des Heiligen Nikolaus gefeiert

Von Berthold Hildebrand

Nikolaus ist neben dem Heiligen Martin der wohl bekannteste Heilige der frühen Kirche, der kein Märtyrer war. Das Heilig-Kreuz-Münster beherbergt einen kostbaren gotischen Nikolausaltar aus der Zeit um 1497, der zur ersten Ausstattung der Kirche gehört. In der Mitte steht ein jugendlich aussehender, bartloser Bischof Nikolaus. Auf den Außenseiten der Altarflügel sind Szenen aus seinem Leben und Wunder aufgemalt, die dem Heiligen zugeschrieben werden.

Geboren wurde Nikolaus Ende des 3. Jahrhunderts in Lykien, südwestlich von Antalya, in der heutigen Türkei. Mit 19 Jahren empfing er die Priesterweihe, war dann Abt eines Klosters in der Nähe von Myra und wurde später Bischof. Heute heißt dieser kleine Ort Demre und liegt etwa 100 Kilometer südwestlich der türkischen Großstadt Antalya. In Myra begannen kurz nach der Bischofsernennung die Christenverfolgungen unter dem römischen Kaiser Galerius Valerius Maximinus (305 bis 311). Auch Nikolaus geriet der Überlieferung nach in Gefangenschaft und wurde gefoltert. Zeitgenössischen Quellen zufolge hat Nikolaus im Jahr 325 am ersten ökumenischen Konzil von Nicäa teilgenommen und sich gegen die Lehre der Arianer gestellt. Dabei ging es darum, ob Jesus Gott oder nur gottähnlich sei. Nikolaus hat von seinen Eltern ein großes Vermögen geerbt, das er unter den Armen verteilt hat. So kam es nach seinem Tod am 6. Dezember zwischen 345 und 351 schon bald zu einem Nikolauskult und man erzählte sich viele Legenden. In Griechenland wurde er als „Überheiliger“ verehrt, und auch in der byzanthinischen Tradition Russlands wurde er zum meistverehrten Heiligen nach Maria. Schon im 6. Jahrhundert ließ Kaiser Justinian in Konstantinopel eine Nikolauskirche erbauen, nach Rom kam der Nikolauskult im 8. Jahrhundert und verbreitete sich von dort über ganz Europa. Im Jahr 972 brachte Kaiserin Theophanu von ihrer Hochzeit mit Kaiser Otto II. Reliquien des Heiligen aus Byzanz mit. Seit 1058 werden sie in der Nikolauskapelle des Wormser Domes aufbewahrt.

Nikolaus ist Patron von Russland, Lothringen und Amsterdam. Er ist Schutzpatron von Kanton und Stadt Fribourg in der Schweiz, Meran, Bari und New York. Das moderne Fußballstadion von Bari in Süditalien heißt „Stadio San Nicola“.

Wie das Wetter wird verrät eine Bauernregel: „Regnet es an Nikolaus / wird der Winter streng, ein Graus.“

Man geht heute davon aus, dass in der Figur des Heiligen Nikolaus zwei historische Personen verschmolzen sind. Einmal dieser Nikolaus von Myra, der im dritten Jahrhundert in der Stadt Myra in der heutigen Türkei lebte sowie Nikolaus von Sion, der nahe Myra im sechsten Jahrhundert lebte. Von beiden wird ähnliches berichtet. Aus beiden entstand die Figur des Heiligen Nikolaus. Heute, am Nikolausabend hat Pfarrer Timo Weber auch dieses Jahr wieder die Kinder zu einer Nikolausfeier um 18 Uhr ins Münster eingeladen.

 

Foto 1: Ein jugendlicher Nikolaus ohne Bart seht im geöffneten Altar

Foto 2: Das Bild zeigt den Nikolausaltar „geschlossen“. An die Außenseiten der beiden Altarflügel wurden im 16. Jh. Szenen aus dem Leben des Heiligen Nikolaus gemalt.

Fotos: Berthold Hildebrand

Typisch himmlisch- Münsterbauhütte in Radio bei antenne 1

(hil) Am Sonntag, 11. Dezember 2022 von  8-10 Uhr ist auf dem Rottweiler Radiosender antenne 1 NECKARBURG  ROCK&POP „Lebendige Steine – 900 Jahre Rottweiler Münster und sein Förderverein Münsterbauhütte“ zu hören.

Prof. Werner Mezger, Peter Hugger und Frank Maier vom Vorstand des Fördervereins Münsterbauhütte Rottweil e.V. sind die Gäste von Hans-Peter Mattes am Mikrofon.

Er befragt sie zu den Zielen des Vereins, spricht mit ihnen  über die Bedeutung dieses 900 Jahre alten Bauwerks und fragt sie nach ihren Lieblingsorten im Münster. Ferner geht es um die weiteren Aufgaben in der Zukunft, etwa die Generalüberholung der Klais-Orgel.

Der Vorstand des Fördervereins Münsterbauhütte bei Radio antenne 1

Foto: Mattes